Monte Sant’Angelo ist ein historisches Juwel in der herrlichen Schale des Gargano gesetzt, vor allem aber ein Reiseziel für religiöse Pilger seit dem 6. Jahrhundert.
Eine Legende erzählt von einen reichen Adliger, Elvio Emanuele, der seine Rinder auf den Bergen des Gargano weiden ließ. Nachdem eines seiner Rinder von der Herde verschwand, suchte er es tagelang.

Schließlich fand er sein Tier auf dem Gipfel des Berges vor einer Höhle kniend. Voll Zorn schoss der Mann einen Pfeil gegen das Tier ab, doch auf unerklärliche Weise wandte sich der Pfeil zurück und verletzte statt des Stieres den reichen Mann am Bein. Ganz verwirrt von diesem Vorkommnis erzählte er dem Bischof der nahen Stadt Sipontus (hl. Laurentius Maioranus) davon. Dieser ordnete darauf hin drei Tage Gebet und Buße an. Am Ende des dritten Tages erschien der Erzengel Michael dem Bischof und befahl ihm, die Höhle zu seiner Verehrung zu widmen. Die Langobarden, die den Erzengel besonders verehrten, haben sptäter die Höhle als Nationalheiligtum erhoben. Von Interesse ist die “Tomba di Rotari” (König der Langobarden), ein Babtisterium aus dem 11. und späteren Jahrhunderten mit einigen baulichen und kunstgeschichtlichen Besonderheiten.

Monte Sant’Angelo wurde ein Wallfahrtsort und eine wichtige Etappe des langen Weges, die die Kreuzfahrer ins Heilige Land führte. Unter den Pilgern, die die Grottenkirche “San Michele” (UNESCO-Welterbes) besucht haben, gibt es viele Heiligen wie Bernard von Clairvaux, Thomas Aquinas, Catherine von Siena, Franz von Assisi, und verschiedene Päpste wie Coelestin V., Agapitus I., Innozenz II, Johannes Paul II (1974 und 1987).

In der Nähe von Monte Angelo ist die Abtei “Santa Maria von Pulsano” (im Jahr 591 erbaut), ein Rückzugsort für Eremitenmönche, wo der byzantinische Ritus noch geübt ist. Die Einsiedeleien von Pulsano wurden ‘Ort des Herzens’ durch den FAI (FONDO AMBIENTE ITALIANO) im Jahr 2010 gewählt.

Pulsano Abbey site